Wo ist mein Real-Life hin ?

      Wo ist mein Real-Life hin ?

      habt ihr euch schonmal gefragt ob das wirklich noch normal ist wieviel ihr zockt und ob das gut für euch ist? ich hab mir die frage mal öfter gestellt in letzter zeit. aber ich hab keine akzeptabele antwort gefunden. mir macht zocken viel spaß, also kann es ja nicht so verkehrt sein. andere gehen abends meinetwegen was trinken, sitzen da mit ihren kumpels rum und geben geld aus. und haben noch nicht mal unbedingt mehr spaß als ich gehabt. aber es gibt auch wochenenden, an denen ich echt dauerzocke, weil ich ein neues spiel hab, unbedingt nen rekord haben will usw. dann fällt mir auf, dass ich mich nicht mehr wohlfühle wenn ich mehr als einen ganzen tag dauergezockt habe. habt ihr auch manchmal so konflikte oder zweifel, ob zocken nicht doch manchmal zu viel zeit kostet?

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      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      interessantes thema.
      ich kann nur aus erfahrung sagen, das ich früher viel zu viel zeit mit zocken verbracht habe ( zu meinen bedauern)
      wollte so viele spiele wie möglich durchschaffen, daher lieh ich mir fast jedes we ein videospiel aus anstadt mit freunden in die disco zu gehen.(spielte auch öfters auf rekorde, weil ich der beste sein wollte)
      und wenn ich jetzt durchzählen würde wieviel spiele ich durchgezockt habe,würden es über 200 spiele alleine schon für snes und n64 sein.
      auch nach der schule ging ich öfters in den laden um zu spielen ( mich kannte da echt schon jeder und wenn einer nicht weiterkamm, wusten sie wenn sie fragen sollten und wer weiterhalf )
      ich kann mich da besonders an die zeit errinern, wo ich alle in street fighter 2 und danach turbo in grund und boden geschlagen habe, lediglich der auszubildende ( der jetzt ein job als spieleberater hat) konnte mir noch paroli bitten.

      aber die zeiten sind für mich vorbei, den es gibt wichtigere sachen im leben als videospiele (soviel habe ich darauß gelernt)und nicht alles dreht sich nur um zocken.

      natürlich zocke ich heute auch noch sehr gerne, aber bei weitem nicht mehr so intensiv wie früher.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ja das ist echt stressig. bevor ich gamecube gezockt hatte, hab ich echtzeit-strategie auf dem pc gezockt. also wc3 , dow usw. aber das war einfach super kacke, dass man dauernd patchen musste, und 381238 anti-cheat programme haben musste, und auf die hälfte der spiele nicht draufkam wegen der provider firewall und und und....

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ich habe früher auch seeehr viel gezockt.
      angefangen mit konsolen, ging es zum pc und teilweise konsolen.

      seit ein paar jahren gehe ich auch party machen und disse und leute treffen und würde das um nichts in der welt eintauschen.
      gut, ich spiele ab und zu noch aber auch nur, wenn ich nichts zu tun habe.
      schule, job, sport nehmen schon fast den ganzen tag ein und das ist gut so. das hält mich vom spielen ab.
      wenn ich spiele, dann macht es auch meistens spaß und ich mach mit nem freund auch ab und an mal nen ruhigen abend und wir zocken dann counterstrike im internet(wo auch sonst?) zusammen.

      wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich jetzt a) 2 stunden für ein spiel nutzen möchte um neue rekorde zu kriegen oder es durchzuspielen ODER b) mit nem freund oder ner freundin mich zu treffen, dann geht das zweite eindeutig vor.

      ehrlich gesagt, habe ich mitleid mit den leuten, die mehr als zu viel am pc sitzen oder zocken, denn die sollten sich mal überlegen ob es wichtiger ist der beste in einem irrealen scheiss zu sein als was mit freunden zu machen.

      menschen kennenlernen, menschen treffen, das ist einfach 10000000000000000000000000hoch10000000000000000000000000000000000000000 und unendlich mal besser als irgendwie zu zocken.
      es ist einfach ein besseres und schöneres gefühl.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ja das gaming ist ne gratwanderung....zwischen hobby...leidenschaft und sucht. ich benutze bewusst daswort sucht. um auf den ernst dieses themas hinzuweisen. per definition leidet man an einer sucht, wenn man bei entzug eines mittels oder tuns unwohlsein und beeinträchtigungen hat. ich behaupte mal in den raum, dass der schritt nicht groß ist um dahinzukommen. ich will hier keinen moralengel spielen oder so. aber ich finde man sollte da verantwortung übernehmen und denen, denen es bereits so geht helfen. ich beobachte es ja an mir selbst und kann reagieren. mit 16 jahren kannte ich diese grenze nicht und hab mich auch selbst nicht so objektiv wahrgenommen. im rahmen dieses forums ist es sicherlich unmöglich feastzustellen in welchem rahmen die einzelnen mitglieder zocken. letztendlich ist es auch ihre entscheidung. aber wie gesagt..vielleicht sollte man da etwas wachsam sein und darauf hinweisen, wei man den kopf auch mal frei für andere sachen kriegen kann. wie seht ihr das?

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      also ich hab glücklicherweise ein recht erfülltes real-life. 2 mal die woche trainining, dazu noch ein spiel... am wochenende bin ich abends meistens mit freunden weg, es sei denn ich bin zu müde oder krank oder sowas. außerdem lese ich auch relativ viel, höre musik und sehe so gut wie nie fern... und zu den ganzen dingen die ich tue gehört halt auch zocken. es ist einfach ein teil meines lebens, aber kein zentraler. der pc ist eigentlich so gut wie immer an wenn ich hier in meinem zimmer bin, aber genauso läuft halt auch eigentlich immer musik wenn ich hier bin usw...

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ja das ist natürlich richtig. aber so gesehen lauert die sucht praktisch überall. ich glaube nicht dass es nötig ist hier ein forum zu erstellen in dem wir anderen helfen gegen ihre sucht anzukämpfen. bei allen die ich hier etwas nähere kenne habe ich dass gefühl dass sie noch weit mehr als einen schritt von einer videospiel-, oder internetsuchtentfernt sind.

      wenn ich jemandem sage er soll mal ne woche seinen pc und tv auslassen und er dann während dieser woche doch mal pc oder tv anmacht, ist das dann schon sucht? ich behaupte annähernd 100% der leute sagen dann, dass sie nur nicht drauf verzichten wollen, es aber könnten. das wird allgemein ganz schön unterschätzt afaik. das ganze könnte man auch auf alkohol oder nikotin übertragen, wobei dass natürlich in höherem maße weitaus gefährlicher ist.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ja ganz richtig. ich meine auch nicht, dass man hier irgendwie richtig aktiv werden muss. das würde nicht funktionieren. ich wollte einfach darauf hinweisen, dass diese gefahr tatsächlich besteht und ganz schnell zuschlagen kann. mir hat es jetzt zum biespiel schon viel gebracht was dimi und empire geschrieben haben. ich finde man sollte da einfach drüber reden.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ok, reden wir darüber.
      ich habe früher auch mehr gezockt als jetzt. das war auch einfach was anderes als man noch in der schule war... scheiß auf die hausaufgaben, ist eh einfach. die ganzen kumpels haben auch alle nen n64 oder so gehabt und da hat man halt einfach gezockt. aber so lange man das in geselliger runde tut ist es ja noch nicht so schlimm. naja so nach und nach hat das einfach aufgehört, wenn man älter wird und auch andere interessen hat.. meine ganzen freunde zocken mittlerweile wenn überhaupt nur noch am pc, das heißt ich zocke zwangsläufig auch weniger, weil ich lieber mit ihnen irgendwas mache als alleine. und leute die die selben "zocker-interessen" haben, finde ich eben hier. aber mein real life geht klar vor. ich denke so lange man das von sich behaupten kann ist alles im grünen bereich. da tut einem auch die belastung destäglichen "arbeiten-gehen-müssens" eigentlich ganz gut. wenn ich keine arbeit hätte würde ich vor lauter langeweile wahrscheinlich den ganzen tag zocken, weil ja keiner da wäre mit dem ich mich so beschäftigen könnte.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ja der kontrast ist wichtig glaube ich...man muss immer merken wann das zocken mal nichts im kopf z usuchen hat. wenn ich auf der arbeit richtig hart gefordert werde denke ich den ganzen tag nicht ans zocken. und da bin ich sehr froh drüber. wenn ich abends nach hause komme zocke ich noch 1-2 stunden und dann geh ich pennen. das ist astrein. manchmal hängt mir das aber auch nach....da denk ich den halben tag noch an irgendein spiel.....das ist einfach eine belastung manchmal und das ist auch schon bedenklich glaube ich. tagsüber muss man davon auch mal loslassen können. ich selbst hab auch noch nicht 100% gelernt, dass zocken eine ergänzung zum leben ist. nicht mehr.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      Quelle: forums.wow-europe.com/thread.html?topicId=80929012&sid=3

      WoW - Der soziale Verfall eines Menschen

      Mit diesem Artikel möchte ich auf eine zunehmende Gefahr hinweisen, die meines Erachtens soviel Suchtpotential in sich birgt und so einen großen Einfluss für die heutige Jugend darstellt, dass man sie in naher Zukunft neben Drogen&Alkohol zu einer der größten Bedrohungen für heranwachsende Menschen zählen muss. Die Rede ist von Online-Spielen wie World of Warcraft, die neben einem starken Realitätsverlust auch zur sozialen Abgrenzung führen. Dazu nun mein eigener Erlebnisbericht.

      Tag 1:
      Mein Name ist Andy, ich bin 22 Jahre alt, lebe in einem sehr geordneten & harmonischen Familienhaushalt, bin ein überdurchschnittlicher Schüler, wiege 80 Kg und treibe seitdem ich auf 2 Beinen stehen kann regelmäßig Sport auf fast schon professioneller Basis. Laut des letzten Fitnesstest wurde mir ein biologisches Alter von 20 Jahren errechnet, bei einer überdurchschnittlichen Kondition, was auch darauf zurück zu schließen ist, dass ich weder rauche, noch Alkohol trinke. Ich bin also für mein Alter fiter, als ich sein dürfte! Ich darf mich in einem sehr großen Freundeskreis einer überaus großen Beliebtheit erfreuen und habe eine bildhübsche Freundin an meiner Seite, um die mich viele meiner Mitmenschen beneiden. Neben dem Sport und meiner größten Leidenschaft, der Musik, (ich spiele Gitatarre&Klavier) habe ich unzählige Hobbys in die ich all meine Freizeit stecke. Es ist der 11.Februar 2005 und heute begehe ich einen der größten Fehler meines Lebens.

      Der Tipp eines Freundes macht mich auf das Online MMORPG-Spiel World of Warcraft aufmerksam, dass am heutigen Tag sein Erscheinungstermin feiert. Da das Wetter immer noch sehr ungemütlich ist und ich für ein bisschen Abwechslung in meinen, in letzter Zeit etwas öden Alltag bringen möchte, entscheide ich mich dazu dieses Spiel zu kaufen um mir ab und an mal einen Eindruck davon verschaffen zu können.

      Zu Hause angekommen installiere ich das spiel und sammel in den folgenden 2 Stunden die ersten Eindrücke, einer sehr farbenfrohen und augenscheinlich aufregenden Welt, da ich anschließend zum Training muss, entscheide ich mich diese mysteriöse Welt morgen weiter auszuforschen.

      4 Wochen später:
      In den letzten 4 Wochen habe ich, auch aufgrund des schlechten Wetters, immer mehr Zeit gefunden, diese sehr lustige und unterhaltsame Welt zu bereisen. Ich habe erste Kontakte zu anderen Spielern geknüpft und konnte schon erste Erfolge, der mir selbst gesteckten Ziele feiern. Ich habe mich fast jeden 2., 3. Tag neben Freundin, Training und anderen Verpflichtungen, dazu entschlossen zu spielen.

      3 Monate später:
      World of Warcraft hat sich jetzt schon, wegen seines großen Unterhaltungsfaktors zu einem neuen Hobby entwickelt. Die letzten Tage haben mich meine Eltern des öfteren beim Abendbort vermisst und auch das Training letzten Dienstag liess ich Ausnahmsweise ausfallen, weil ich mich mit 4 anderen Spielern zu einer Aufgabe verabredet hab, die man alleine im Spiel nicht bewältigen kann.

      6 Monate später:
      Ein halbes Jahr ist vergangen und ich bin immer noch sehr motiviert am Spielgeschehen von World of Warcraft teilzunehmen, was für mich eigentlich untypisch ist, da ich immer sehr schnell die Lust an PC Spielen verloren habe. Hier scheint es eher anders. Desto mehr Zeit ich investieren, umso mehr Dinge entdecke ich, umso mehr Leute lern ich kennen. Ich setz mir neue Ziele und hab die letzten Wochen meine Termine so gelegt, dass ich Abends viel zeit zum Spielen habe. Meine Freundin meckert, dass ich sie in letzter Zeit vernachlässige und mich sowieso ein wenig verändert habe. Eigentlich gab es in unserer Beziehung vorher nie Differenzen aber das Spiel sorgt manchmal für Diskussionen & Streit. Dazu kommt, dass meine Mutter meckert, dass ich mir endlich abgewöhnen soll am PC zu essen und stattdessen doch mal endlich wieder mit der ganzen Familie Abends am Essenstisch zu sitzen, wie es sonst immer der Fall war. Ich hab mich dazu entschlossen ein paar meiner anderen Hobbys aufzugeben, weil mir WoW soviel Spaß macht, dass ich meine Zeit lieber darin investiere. Um Ehrlich zu sein, wenn es nach mir ginge, bräuchte ich auch nicht 3 mal die Woche zum Fussball Training. Generell fällt es mir in letzter zeit schwer alles unter einen Hut zu bringen, da neben Arbeit und Klavier, meine Freunde auch immer noch Zeit beanspruchen. Dabei hab ich in letzter Zeit, beim spielen, wenn eine SMS kam, das Klingeln einfach ignoriert und mich auch nicht durch SMS meiner Freundin vom spielen ablenken lassen. Ich müsste mein Zimmer mal wieder aufräumen und generell ist in letzter Zeit einiges auf der Strecke geblieben, aber dafür komm ich im Spiel voran und hab mir unter all den anderen Spielern schon einen kleinen Ruf aufgebaut, viele können mit dem Namen meiner Spielfigur etwas anfangen und ich empfinde regelrechten stolz, wenn man sich im Spiel aus Respekt vor mir verbeugt oder salutiert.

      9 Monate später:
      Meine Mutter hat aufgegeben immer wieder wegen des Abendbrots mit mir zu diskutieren und schiebt mir nun oftmals Kopfschüttelnd einen Teller mit Essen auf den Schreibtisch um dann schweigend und offensichtlich enttäuscht das Zimmer zu verlassen. Ich habe meine Freundin in letzter Zeit kaum gesehen und mein Opa liegt seit 3 Wochen im Krankenhaus. Ich glaube ich sollte ihn mal besuchen, aber heut und morgen geht dass nicht, denn wir, also die Spieler mit denen ich in letzter Zeit viel zusammen gespielt hab, haben uns für die kommenden Tage ein großes Ziel gesetzt, was wir zusammen erreichen wollen. Wir haben auch die letzten 2 Wochenenden fast komplett miteinander durchgespielt, sprich bis zu 14 Stunden täglich, weswegen ich letzte Woche mein Fussballspiel irgendwie verpasst habe. Meine Freunde regen sich auf, dass ich kaum noch mit ihnen auf Party fahre und mein Klavierlehrer quatscht mir seit Wochen die Ohren voll, dass ich endlich mal wieder ein bisschen was tun soll.

      1 Jahre und 6 Monate später:
      Der Zähler meiner Spielzeit zeigt an, dass ich bisher 173 Tage in das Spiel investiert hab. Das sind 4152 Stunden. Eine ziemlich große Zahl wie ich finde, dafür zähle ich jetzt aber zu einen der angesagtesten Spielern in dieser immer noch so aufregenden Welt. Das war sicher auch Grund dafür, warum ich vor gut 10 Monaten, nach einer 3 seitigen Bewerbung, einem 40 minütigen Bewerbungsgespräch mit 3 Gildenoffizieren und einer 4 wöchigen Probezeit in die beste Spielervereinigung Deutschlands aufgenommen wurde. Wo ich auf viele Gleichgesinnte getroffen bin, die World of Warcraft genauso wie ich schätzen und ehrgeizig und zielstrebig das angehen, was ich mir so vorgenommen habe. Von da an ging es rasend voran im Spiel. Ich spiele zwar mehr als vorher, aber dass auch viel effizienter, da wir eine Menge wirklich guter Leute haben. Wir sind über 60 Leute, bei denen vom Anwalt über den Medizin-Studenten bis hin zum Vater von 4 Kinder alles vertreten ist. Ich habe privat einige Abstriche machen müssen, damit ich das hohe Pensum erfüllen kann, was wir uns alle gemeinsam gesetzt haben. Aber auch dafür hab ich schnell eine Lösung gefunden, denn seit gut einem halben Jahr hab ich WoW auch auf den Rechner in der Uni installiert und kann so vormittags ganze 8 Stunden ungestört spielen und mich damit auf das vorbereiten, was wir uns Abends immer so vornehmen. Ich spiele schon seit Monaten kein Fussball mehr, da ich mich am Ende nur noch mit meinen Trainern und den anderen in den Haaren hatte, weil sie der Meinung waren, dass ich keine Leistung mehr bringe und mit dem Kopf woanders bin. Meine Freundin hat mich auch schon lange verlassen… sie meinte es wäre nicht mehr wie am Anfang und hat bestimmt 3 Stunden erklärt warum und wieso sie mich verlässt, aber ich war mit den Gedanken schon bei meinen Jungs… irgendwie hatten wir ja in letzter Zeit eh kein Kontakt mehr und ich muss mir jetzt sowieso den Kopf freihalten, damit ich konzentriert an den gesetzten Zielen arbeiten kann, die ich und meine Jungs vor Augen hab. Darum ist mein Handy auch seit Tagen auf lautlos und ich drücke die nur noch wenigen Anrufe&SMS meiner Freunde einfach weg. Meine Eltern sprechen in letzter Zeit kaum noch mit mir und wenn dann ist es eh irgend ein Blödsinn von wegen ich wäre Computersüchtig und sollte mal wieder was im Haushalt machen. Nichtmal an meinem Geburtstag letztens haben sie aufgehört mit meckern, dabei war ich an dem Tag so gut gelaunt, weil wir einen Weltrekord im Spiel gebrochen haben, für den wir den ganzen Tag geackert haben. Da meine Mutter meinte, sie wird so lange kein Essen mehr für mich kochen, bis ich nicht endlich wieder unten mit am Tisch sitze, hab ich in letzter Zeit öfters mal beim Chinesen oder Italiener bestellt.

      2 Jahre später:
      Mein Schreibtisch, der durch meine sonst so ordentliche Art immer sehr aufgeräumt war, gleicht einem Kriegsschauplatz. Neben Essenresten, verklebten Tellern und irgendwelchen ungeöffneten Briefen (Rechnungen, Mahnungen, irgendwelche Post von Verwandten) liegen 1000 kleine Zettel herum, auf die ich irgendwelche wichtigen Informationen fürs Spiel notiert hab. Das einzige was noch ordentlich ist, sind die ganzen Essens-Bestell-Zettel, die ich mittlerweile gut geordnet am Rand mit passenden Geldbeträgen liegen hab, damit ich nicht immer durchs ganze Haus rennen und suchen muss. In letzter Zeit fällt das Spielen viel leichter, da mich so gut wie nichts mehr dabei stört, denn mein Handy klingelt schon lange nicht mehr und meine Eltern sehe ich eigentlich nur noch flüchtig, wenn ich mein Zimmer verlasse um schnell in den Spielpausen auf Toilette zu rennen. Die wenige Bewegung hat sich auch bemerkbar gemacht… ich hab einen ganz schön dicken Bauch bekommen und wieg jetzt 95Kg. Ich trag meine Haare jetzt länger, weil ich eh nie Zeit finde zum Friseur zu gehen. Warum auch!? Eine Freundin hab ich schon lang nicht mehr und ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal auf einer Party war. Dafür bin ich ein Organisationstalent geworden, was den Alltag angeht, denn alles wird anhand der Spielzeiten meiner Gilde angepasst, auch wenn ich nun mein reales Leben nach dem virtuellen richte und nicht mehr umgekehrt. Ich bin Abends 7 Stunden, 6 Tage die Woche mit einer 40-köpfigen Armee unterwegs und bereite mich darauf vormittags in der Uni 8 Stunden vor. Ich war diesen Sommer nichtmal mit am Strand, selbst wenn draussen die Sonne brütend heiß war. Na gut, dass hab ich eh nicht mitbekommen, da meine Jalousien schon über 12 Monate nicht mehr oben waren. Ehrlich gesagt hab ich auch nicht vor sie hochzuziehen, da auf ihnen der Staub fingerbreit steht. Ich hatte in den letzten Wochen Schwierigkeiten den Beamer meines Dozenten in der Uni zu sehen und muss deshalb jetzt eine Brille tragen, dass das daran liegen könnte, dass ich seit Monaten täglich über 10 Stunden auf meinen Bildschirm gucke ist mir relativ egal. Mein Desktop, der früher mit nur 5 Symbolen geschmückt war, ist jetzt voll mit Verknüpfungen von irgendwelchen Foren, WoW-Seiten, Seiten anderer Gilden oder was sonst noch mit dem Spiel zu tun hat. Nach den anfänglichen Zielen sind 10 neue gekommen, waren die erreicht, boten sich 20 neue Wege wie ich meinen Spielcharackter noch verbessern kann. Mittlerweile hab ich kaum noch einen Überblick, was ich als erstes erledige… denn ich bin momentan dabei das höchste anzustreben was man im Spiel erreichen kann und was vor mir nur sehr wenige geschafft haben => Den höchsten Offiziersrang! Ich rechne zwar damit, dass ich für die Verwirklichung dieses Traumes 3 Monate mit täglich 14 Stunden brauchen werde, aber dann bin ich echt einer der größten Helden unter den Spielern. Ja Traum, denn in letzter Zeit drehen sich meine Gedanken auch in den wenigen Stunden abseits des Rechners rund um das Spielgeschehen. Was mach ich heute, was morgen, wo muss ich hinreisen, mit wem muss ich noch welchen Tempel erobern, welche Rüstung muss ich mir noch bauen lassen, wie viel Gold mit meinem Ingame-Beruf erarbeiten.

      Vor kurzen hat einer meiner besten Freunde im Game aufgehört mit spielen und bei seinem sehr ergreifenden Abschiedseintrag im Forum konnte ich mir 2, 3 Tränen nicht verkneifen. Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen, wie das alles ohne ihn aussehen soll… wir haben doch immer alles zusammen gemacht. Ich weiss noch wie er sagte: „Weck deine Eltern nicht“ als ich mitten in der Nacht schrie als hätte ich eine Weltmeisterschaft gewonnen, nur weil ich endlich die Waffe bekommen hab, die ich vergeblich versucht habe seit Monaten zu ergattern. Ja, wenn ich so recht überlege bin ich emotional schon ziemlich an das Spiel gebunden. Meine Launen wachsen und dämpfen sich mit dem Spielgeschehen. Erreiche ich etwas neues, bin ich gut gelaunt, motiviert und sprühe vor neuem ergeiz, habe ich hingegen mit Misserfolgen zu kämpfen macht sich unter uns der Frust breit.

      Nebenwirkungen:
      Ich habe in den letzten Monaten versucht, mit jedem über WoW zu reden, der mir über den Weg lief, ganz egal ob er selber spielt oder nicht. Es ging immer darum noch mehr zu erfahren, Tipps zu bekommen, oder sich in Fachgesprächen weiter zu entwickeln. Das ist sicher Grund dafür warum ich nichts mehr mit meinen alten Freunden zu tun habe. Sie haben einfach kein Verständnis dafür und verstehen nicht worum es geht und was ich erreicht habe! Dafür wurde jeder, der mir nur ansatzweise zugehört hat, als ein idealer Gesprächspartner eingestuft und wenn er selbst nicht spielt, habe ich ihn versucht davon zu überzeugen, mit dem spielen zu beginnen. Als wäre ich in einer Sekte und werbe um neue Mitglieder, nur damit die Spielergemeinschaft wächst. Sogar meine Freunde habe ich anfangs vergebens versucht in diese virtuelle Welt zu ziehen, vielleicht, damit ich endlich mal wieder was mit ihnen unternehme ohne gleich aufs spielen verzichten zu müssen, oder mein Zimmer zu verlassen. Eigentlich wurden die parallelen zwischen realem Leben und dem virtuellen immer verschwommener, denn ich habe im Spiel ein komplett neues Leben geschaffen in dem ich Verbindungen zu anderen aufgebaut habe, die ich dann wieder pflegen musste. Ich musste in einem System funktionieren, dass in unserer Gilde (Deutschlandweit Platz 1) schon militärische Ansätze hatte, denn jeden Abend wurde absolute Pünktlichkeit, Disziplin und Konzentration von jedem einzelnen gefordert, da der Druck von aussen stetig wuchs, neue Erfolge zu erzielen. Ich musste im Spiele Aufgaben erledigen, einkaufen, meinem Job nachgehen und hab immer mehr versucht die 24 Stunden, die mir am Tag zur Verfügung stehen, auf 2 Leben aufzuteilen. Dabei war nicht selten das Resultat, dass in der einen Welt etwas auf der Strecke blieb, was in der anderen Welt für Fortschritt sorgte. Ich hab quasi in einem Leben verloren und dafür im anderen gewonnen. Um dass alles dann noch effektiver zu verbinden habe ich versucht meine reellen Freunde noch mit ins Spielgeschehen mit einzubinden, aber auch mein Körper passte sich immer präziser dem Spielgeschehen an, dass ich zum Beispiel immer pünktlich zu den Spielpausen Hunger bekam und auf Toilette musste, somit bin ich ein für meine Begriffe noch effizienterer Spieler geworden. Ich zählte ohnehin als sehr diszipliniert in unserer SpielCommuntiy.

      Ist das Spiel einmal durch wöchentliche Wartungsarbeiten o.a. nicht erreichbar, so weiss man gar nicht recht was man machen soll. Doch statt mal an die frische Luft zu gehen oder sich andersweitig zu beschäftigen macht man sich über jede Informationsquelle im Internet her, denn man muss ja am Rechner bleiben, damit man sich sofort wieder einloggen kann, wenn der Spielserver wieder da ist. So ist es nicht selten der Fall, dass zu Zeiten der „Serverdowns“ sämtliche WoW-Seiten im Netz völlig überlastet abstürzen, weil Millionen von Spielern gleichzeitig versuchen ihren Wissensdurst zu stillen.

      Ich habe keinen meiner alten Freunde mehr, von meiner damaligen Freundin ganz zu schweigen. Ich habe nach 16 Jahren meinen Sport aufgegeben, führe meine Hobbys nicht mehr aus und das Klavier wurde seit mehr als 1 Jahr nicht mehr angefasst. Ich habe 15 Kg zugenommen und beim Fitnesstest vor 2 Wochen (den ich aus eigenem Interesse absolvierte) ein biologisches Alter von 28 bestätigt bekommen, was bedeutet, dass ich vom letzten Test bis jetzt in 24 Monaten um 8 Jahre gealtert bin. Ich sehe blass und ungesund aus, was auch an meiner etwas ungepflegten Friseur liegen kann. Meine Seekraft hat sich um 25 Prozent reduziert. In der Uni kann ich dem Unterrichtsstoff schon seit geraumer Zeit nicht mehr folgen, weil ich seit 5 Monaten mit Kopfhörer spiele, was schon lange keinen mehr Interessiert. Da ich in den Pausen kein Bock hab aufzustehen, drück ich meistens meiner Banknachbarin ein paar cent in die Hand, damit sie mir einen Riegel aus dem Automaten mitbringt. Sie ist ohnehin eine der wenigen die den Raum verlässt, da die 3 Mitschüler um mich herum zum Beispiel auch bereits das Spiel installiert haben und sie immer nur wie benebelt ein „Ja warte, gleich“ von sich geben, wenn man sie einmal anspricht.

      Ich weiss das ich die letzten 2 Jahre im realen Leben nichts erreicht habe… Ich weiss, dass ich eher 10 Schritte zurück gemacht hab. Wo könnte ich jetzt stehen, wenn ich die mittlerweile fast 5000 Stunden in etwas anderes investiert hätte. Hätte ich stattdessen Klavier gespielt, wäre ich sicher besser als Elton John… Hätte ich 5000 Stunden damit verbracht Bücher über Krebs zu lesen, wäre ich sicher einer der angesagtesten Experten auf dem Gebiet. Oder hätte ich einfach nur, für 5 Euro in der Stunde, irgendwo einen Nebenjob angetreten, so könnt ich jetzt 25000 Euro mehr auf meinem Konto verbuchen. Statt dessen tauchen immer wieder häufiger Überweisungen auf, bei denen Spielgüter mit realem Geld gekauft wurden.

      Ich kann mir nicht ausmalen, wie viel von den mittlerweile über 6 Millionen Spieler das gleiche durchmachen wie ich es hier beschreibe, ich weiss nur, dass es eine ganze Menge sein müssen, denn all die Spieler, mit denen ich zu tun hatte, weisen die gleichen Symptome auf und genauso wie ich über solch Warnungen wie hier, immer hinweg gelesen habe, werden auch andere diesen Artikel abwenden und meinen „So freaky bin ich nicht, ich hab das alles im Griff“ Dabei versuche ich jetzt nur noch vergebens ein paar Leute zu retten, von denen ich denke, dass sie im wahren Leben weitaus mehr erreichen können, als eine Spielfigur zu steuern. Denn alleine die Leader meiner Gilde, die Tag und Nacht für effizienteren Spielfluss und einer optimierteren Abstimmung sorgen und täglich mit einem ungeheuren organisatorischen Aufwand viele kleinere Firmen locker übertrumpfen, würden in jedem größeren unternehmen, einen wahrhaft hervorragenden Manager abgeben. Fazit ist, dass das hier nicht das Schicksal eines einzelnen Darstellt, sondern vielmehr nur das Spiegelbild einer großen Masse ist und wenn ich nur einen einzigen Spielern die Augen geöffnet habe, war es den Aufwand wert, dass hier alles zu schreiben, denn solange man mitten im Spielgeschehen steht, mit Spielern die alle den gleichen Alltag an den Tag legen, solange wird man auch nicht die gravierenden Kontraste zur realen Welt sehen, die selbst ich erst wieder nach einer kleinen Spielpause erkannt hab.

      Ich fühle mich immer noch unwohl und kann mich selbst nicht verstehen, wie ich nach diesem Artikel und all den damit verbunden Erkenntnissen immer noch eine ungeheure Lust verspüre mich jetzt sofort wieder einzuloggen. Doch ich stelle mich diesen Entzugserscheinungen und möchte den Absprung von dem definitiv aufregendsten Spiel der Neuzeit schaffen, damit ich mein reales Leben wieder auf die Reihe bekomme und die drastischen Wendungen in meinem Leben wieder zum guten kehre.

      Im übrigen habe ich meinen Opa immer noch nicht besucht, dabei liegt er seit 7 Monaten nicht mehr im Krankenhaus…. Sondern auf dem Friedhof!

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      das erinnert mich irgendwie an mein bruder ... der zockt seit release von wow das game und hat schon mehr als 2000std dran gezockt.

      voll freaky die wow szene
      ich find mich schon n bißchen geil....

      MKDD Myth C - MK64 King F - MKDS Exp D - SMK Knight D - MKSC Adv B
      ein mensch muss schon ein gott werden um sein ergeiz stillen zu können

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      ich mein, wenn das spiel wenigstens gut wäre. aber das ist es ja nicht mal. langweilig, schlechte grafik, öde kämpfe... ich habs 10 mins gezockt und hatte schon keinen bock mehr
      -.- die quests sind nervig, langweilig, immer gleich. dazu noch dieses ganze wow-gelaber von den andren mitspielern, da denkt man einfach nur noch wtf :freak



      <span style="color:red;"><span style="font-size:7pt;">
      When a man lies
      He murders some part of the world
      These are the pale deaths which men miscall their lives
      All this I cannot bear to witness any longer
      Cannot the kingdom of salvation take me home?
      </font></font>

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      gray du redest manchmal so einen stuss ne. hast es 10 minuten gezockt und kannst dann über die quests urteilen, kannst sagen dass es immer gleich ist usw. oh man einfach mal nicht auf "antworten" klicken. sorry


      ja ist schon traurig ich kenne auch leute die extrem wow spielen aber die kriegen das irgendwie trotzdem hin. zwei beamte aus meinem kurs hängen auch nur davor. aber die haben trotzdem gute noten weil die einfach was drauf haben und das verkraften können. aber ich kenn keinen der derartig abgedreht ist. vor allem hätten die eltern viiiel früher was machen müssen. ich hätte den einfach rausgeschmissen wenn der nicht mehr zum abendessen kommt oder sein zimmer nicht in ordnung hält. so eifnach ist das. das hätte ihm zu denken gegeben.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      Bei mir gehts eigentlich! Ich geh MO- FR arbeiten Zock Abends n bisschen schau TV geh 2 mal in der Woche zum Fussballtraining und dann noch zum Spiel! Partys geh ich eher selten! Und wenn schönes Wetter is geh ich ab und zu noch n bisschen Motorrad fahren! Wenn mich nich wieder einer anzeigen will weil ich in nem Naturschutzgebiet rumfahre!^^
      Naja relativ normal eben!
      Wer zuletzt lacht stirbt als erster!
      Dumm ist nur wer dummes Tut!^^

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      Ich seh in großen Lettern Klischee über dem Post geschrieben. Kann mir gar nicht vorstellen, dass sich tatsächlich ALLES so zugetragen haben soll, wie er das da schreibt. Das ist ja schon richtig unrealistisch wie genau er in das Schema passt, auf das wir "süchtigen Computerspieler" immer gemünzt werden. =/
      Ansonsten habe ich in einigen der Posts hier (den von unsrem WoW-Spieler eingeschlossen) eigene Verhaltensweisen wiedererkannt. Z.B. tagsüber an das Spiel denken oder manchmal richtig übel durchzocken, wenn ich die Zeit habe (bzw. sie mir nehme) und sich teilweise gesundheitlich schlecht danach fühlen. Ich rede auch sehr gerne über die Spiele, die ich im Moment am Wickel habe - obwohl ich ehrlich gesagt gerne über alles rede, was ich regelmäßig in meiner Freizeit mache. Nur leider sind die meisten Leute für Philosophie, Literatur und Kunst noch unempfänglicher als für süchtig machende Videospiele, daher bleiben diese Themen meist auf der Strecke. Außerdem bringe ich gerne Leute dazu, sich die Spiele zu holen, die ich mit Begeisterung zocke, allerdings nur dann, wenn sie schon im Vorfeld Interesse geäußert haben.
      Für Fitness könnte ich was tun, evtl. auch für mein Aussehen. Andererseits finde ich mich gut so wie ich bin und erfreue mich laut Arzt auch bester Gesundheit. Ich habe einen bunt gemischten Freundes/Gute-Bekanntenkreis mit einem verblüffend geringem Anteil an regelmäßigen Zockern und die kommen alle bestens mit mir aus. Zu groß angelegten Parties ala Brauereifest, Disco, was-auch-immer gehe ich nicht - ganz einfach, weil mir sowohl Rauchen, Saufen wie auch Tanzen und zum großen Teil die Musik zuwider sind. Aber für ein Treffen mit Freunden oder Bekannten bin ich immer zu haben. Für mein Berufsleben habe ich vorausgeplant und diesem Plan entsprechend arbeite ich auch in der Schule, obwohl es - und das gebe ich ohne Scham zu - auch weitaus entschiedener und intensiver ginge. Ich esse abends gewöhnlich allein am PC, auch wenn die Familie anwesend ist. Und ich könnte mein Zimmer mal wieder aufräumen, aber wie ich meine Geschwister kenne, ist das eh nicht für lang. Kurzum, es gibt durchaus einige Merkmale des "süchtigen Zockers", die auf mich zutreffen, aber soweit ich das selbst beurteilen und mir von anderen Leuten bestätigen lassen kann, habe ich ein relativ ordentliches RL, bin sozial und habe einen funktionierenden Verstand, der mit mehr als nur der Theorie der Videospiele arbeiten kann und auch Priorität über diese setzt. Ich stimme also zu, dass das mit dem Zocken eine sprichwörtliche Wanderung auf dem schmalen Grat ist, aber ich denke auch, dass sich so einfach nicht nachweisen lässt, ob ein Mensch nun bloß sehr gerne, leidenschaftlich oder süchtig zockt. Dementsprechend schwierig ist es, dagegen vorzugehen - ob nun selbst in dieser Situation oder als Außenstehender.

      PS: Was soll das ganze Gemecker gegen die PC-Spieler? Ich zocke Konsolen und PC und es hat beides seine Vor- und Nachteile. Kein Grund, sich hier unter Gamern zu diskriminieren.
      www.soul-edge.net - Its where the cool people hang out.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      sacharja da haste ja richtig dein herz ausgeschüttet^^

      also ich halte dich mal für einen völlig umgänglichen menschen. wenn ich dich in einem anderen zusammenhang kennengelernt hätte, hätte ich bestimmt nicht getippt dass du viel vor dem bildschirm hockst. jedenfalls nicht spielenderweise. aber alleine vor dem pc abend essen.... überleg mal ob du das selbst wirklich willst. bei mir sind die mahlzeiten fast die einzigen situationen in denen ich mal mit meiner familie richtig zusammen bin weil ich sonst arbeiten, lernen, pokern oder zocken bin. ich bin immer froh wenn es essen gibt weil ich dann den monitor abschalte und die icq fenster mal weiterblinken lassen kann. da kann man den ganzen kram mal vergessen. zum thema "tagsüber ans spielen denken": wie ich damals schrieb, ist das glaube ich nur der fall wenn einem eh langweilig ist und wenn man nicht ausgefüllt ist. wenn mich was interessiert auf der arbeit würde ich nie ans zocken denken.

      Re: Wo ist mein Real-Life hin ?

      Hehe, Grayfox Beitrag fand ich auch witzig.
      Ich glaube mal, BD hat das in diesem Topic gepostet, weil das ein Beispiel dafür ist, wie jemand sein Real Life zum virtuellen Leben gemacht hat.
      Davon ist völlig unabhängig, ob derjenige nun WOW oder ein anderes Spiel gespielt hat. Oder ob das Spiel gute Grafik hat oder nicht. Darum geht es in diesem Artikel meiner Meinung nach gar nicht.

      Der Spieler (also der Autor) will uns lediglich darauf hinweisen, was passieren kann, wenn man "süchtig" nach einem Spiel wird. Das fängt halt damit an, dass er 2-3 Mal sein Training auslässt und abends nicht mehr mit den Eltern zusammen ißt, und hört da auf, wo er dann seine Freunde verliert und sein Leben nach dem Spiel richtet.

      Und ehrlich gesagt, finde ich es erschreckend, so etwas zu lesen. Ich spiele ja selber schon mehr als genug und ein wirkliches Hobby, neben dem Zocken, hab ich ehrlich gesagt auch nicht. Dazu muss man aber sagen, dass ich auch vor dem Zocken nicht großartig Hobbys hatte (da war ich dann mal nen halbes Jahr beim Tanzen oder im Zauberkurs, lol). Und ich hab mich auch nie so oft mit Freunden getroffen wie andere, dass lag aber auch mehr daran, dass ich etwas außerhalb meiner Stadt wohn(t)e und unsere Wohnung so schwer zu erreichen war.
      Mittlerweile haben sich meine Schulkumpel ja auch quer in ganz Deutschland verteilt wegen Arbeit/Studium und manche von denen seh ich im Jahr seltener als welche von euch (PDM, BD, etc. seh ich ja so 4-5 mal auf BPC, OOA, GECON, etc.).
      Ich denke aber, dass ich die Sache immer noch im Griff habe, also nicht süchtig bin.
      Mir macht es halt mehr Spass in einem Spiel Rekorde aufzustellen als mich abends irgendwo vollzusaufen.
      Allerdings ist es bei mir auch schon vorgekommen, dass ich einen Rekord über mein Real Life gestellt habe. Da wollte ich dann unbedingt noch einen Rekord schaffen und hab dann dafür an dem Tag nicht mehr gelernt. Im Prinzip ist dass ja schon der Anfang, wie es der Autor in seinem Text beschreibt. Hoffe ich mal, dass es bei mir nicht so kommt.

      Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich ungern in einem Clan spiele. Wenn jemand die Trainingszeiten der COD3 und R6 Spieler hier kennt, der weiß, wovon ich spreche. Laut PDM soll jeden Abend geübt werden, 3-4h, am besten noch länger. Wer also erfolgreich im virtuellen Leben sein will, muss fast zwangsläufig auch sein Real Life dafür opfern (siehe der Autor am Beispiel WOW). Damals zu den Anfangszeiten von MKDS hab ich auch jeden Abend bis 1-2 Uhr gespielt, manchmal sogar noch länger, weil die Amis erst so gegen 2-3 Uhr online kamen und ich mit chille gegen die spielen wollte...

      Edit nach Sacharja's Post:
      Anfangs schien mir der Text auch etwas klischeehaft und ich wollte ihn schon als Unsinn abstempeln, aber zu viele Anzeichen lassen doch darauf deuten, dass der Spieler das wirklich erlebt hat.
      Gerade solche Sätze wie dass er abends nicht mehr mit seinen Eltern zusammen ißt, passen dazu. Oder dass er sich über einen Weltrekord mehr freute als über seinen Geburtstag. Und dass er Nachts von Strategien träumt, die er noch ausprobieren will. Hab ich auch schon alles gehabt. Und meine Mutter hatte sich auch schon aufgeregt, wenn ich manchmal nicht zum Essen kam, weil ich am PC/Konsole saß.

      Aber ich bin ja durchaus immer jemand, der dann mit Gegenfragen kommt. Z.B. ob jemand, der den ganzen Tag nur Klavier übt und dadurch sein Real Life vernachlässigt, nicht genauso süchtig sein kann wie ein Zocker? Das kommt halt nur seltener vor. Und seitdem diese Killerspiele in den Nachrichten sind, wird man als Zocker ja eh nur noch als süchtiger, potenzieller Mörder gesehen.

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