ich habe vor kurzem eine längere abhandlung über die metal-szene gelesen und habe jetzt lust bekommen, ein bisschen nachzuprüfen, inwiefern sich die resultate in dieser arbeit nachprüfen lassen. diese entspringen nämlich den aussagen von nur 8 befragten metallern und einer reihe an früheren musikwissenschaftlichen quellen - was vermutlich nicht sehr repräsentativ ist.
falls ihr kein metalhead seid, bitte nicht gleich den thread wegklicken sondern die für nicht-fans geeigneten fragen beantworten. wenn möglich wäre es gut, wenn ihr so "rein" wie möglich antwortet - also so wie ihr dazu ursprünglich dachtet und nicht so wie ihr jetzt vielleicht darüber denkt, nachdem ich ja einige von den nicht-metallern hier etwas aufgeklärt habe. es gibt in diesem sinne keine "richtigen" und "falschen" antworten!
(es geht mir bei diesen fragen darum zu überprüfen, wie die metalszene von aussenstehenden gesehen wird)
Frage 1: Dein Alter?
24
Frage 2: Geschlecht?
Männlich
Frage 3: Bist du Heavy-Metal-Fan?(Bei "Nein" bitte direkt mit Frage 15 fortfahren)
Ja
Frage 4: Seit wann hörst du Heavy Metal?
Seit ich 11 oder 12 war etwa.
Frage 5: Wie bist du zum Metal gekommen?
Ich habe im Singunterricht das erste mal "Wind of Change" von den Scorpions gehört. Daraufhin wurde ich Scorpions-Fan und begeisterte mich immer mehr für deren älteren Alben (World Wide Live, Tokio Tapes, Blackout, Virgin Killer etc), die noch deutlich härter waren als das heutige Material (die Unbreakable gibts noch nicht lange genug, als dass ich sie vollständig auf ihre Härte bewerten könnte). So kam ich auf den Geschmack des harten Gitarrenviervierteltaktes. Nach kurzer Zeit war dann mit Helloween - Live in the U.K. mein erstes Metalalbum in meiner Anlage.
Frage 6: Was gefällt dir an Metal?
Die Ehrlichkeit der Musik( das Gefühl, "echte" Musik zu geniessen), das notwendige Beherrschen der Instrumente (künstlerische Aspekte), die Kraft, die Botschaften darin, der Zusammenhalt in der Szene.
Frage 7: Lieblingssubgenres?
Powermetal, True Metal
Frage 8: Hasssubgenres?
Manowarmetal [img]
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Ansonsten gilt: Alles, was ich da nicht mag (Nu Metal z.b.) zählt man eigentlich nicht zum Heavy Metal.
Frage 9: Was gefällt dir an der Szene?
Das einzige, was zählt: Man ist Metal-Fan. Dabei treten andere Dinge wie Aussehen, Herkunft, Behinderungen etc. so sehr in den Hintergrund, dass die Atmosphäre einzigartig wird. "Scheiss drauf, wir sind Metalheads und halten zusammen." EIn Konzert ist so eine Art Walhalla. [img]
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Auch unter diesem Aspekt wird verständlich, weshalb ich noch nie eine friedfertigere und tolerantere Ansammlung von Menschen beobachtet habe.
Frage 10: Betrachtest du Metal als Ventil für deine Agressionen?
Nur in sehr seltenen Fällen. Ich bin Pazifist und werde schon alleine deshalb so gut wie nie agressiv. Wütend, ja. Aber nicht aggressiv.
Frage 11: Verbindest du Emotionen mit der Musik?
Definitiv.
Frage 12: Hälst du Metal für eine Männerdomäne?
Im Grunde: Leider ja. Metal wird definitiv von Männern dominiert, dafür spricht schon die pseudo-männliche durchgehende Härte und Kraft. Diesem Klischee (dass Härte nur was für echte Männer und niemand anderes ist - und umgekehrt) folgen heute leider immer noch viel zu viele.
Manche Bands verzerren dieses Klischee gar bis ins Sexistische hinein - ein Umstand, der mir ausserordentlich missfällt und einer der Hauptgründe, weshalb ich Manowar hasse.
(Solange es aber in einem gewissen "Rahmen der Show" bleibt, ist es noch ok. Es gibt ja sogar Frauen, die mit entsprechenden T-Shirts rumlaufen).
Es würde mich freuen, an den Konzerten mehr Frauen sehen zu können. Da muss noch mehr Pionierarbeit geleistet werden. Ich bin davon überzeugt, dass der Heavy Metal auch Frauen ansprechen kann (bzw. anspricht).
Es ist aber natürlich nicht so einfach, sich als Frau in so einer "Männerdomäne" wohlzufühlen (stelle ich mir jedenfalls nicht leicht vor - zumindest am Anfang).
Andererseits mag ich es aber auch nicht, wenn irgendwelche Typen ihre Freundinnen ans Konzert mitschleppen und diese das nur mitmachen, um einen Gefallen zu machen - die Musik aber nicht wirklich schön finden. Ein Heavy Metal Konzert muss (per Definition [img]
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) Spass machen. Wenn einen das nicht anspricht, dann sollte man es bleiben lassen.
Frage 13: Andere Interessen im Kunstbereich?
Ich lese gerne. Edgar Allan Poe, H.G. Wells, Oscar Wilde, J.R.R. Tolkien, Philipp Kerr um mal ein paar Autoren zu erwähnen.
Insbesondere wenn es Konzeptalben über gewisse Bücher gibt, interessiere mich mich sehr dafür. Gleiches gilt für Sagen oder historische Gebiete, wenn es entsprechende Alben gibt (und davon gibts im Metal bekanntlich enorm viele [img]
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).
Dem hinzuzufügen ist noch ein grosses Interesse an Philosophie. Man sagt ja: "Mathematiker sind gute Philosophen". Da scheint was dran zu sein, denn praktisch alle meine Studienkollegen philosophieren ebenfalls gerne.
Frage 14: Dein soziales Umfeld?
Meine Familie ist bestimmt nicht reich. Eher so "unterer Mittelstand", würde ich mal schätzen.
Aber ich mach mir aus Geld nicht viel. Leute, die wenig Geld zur Verfügung haben, sind mir in aller Regel sympathischer als Reiche.
Ab jetzt kommen Fragen, die auch Nicht-Fans beantworten können:
Frage 15: Hörst du andere "moderne" Musikrichtungen?
Nö. Ausser Hardrock, wenn man das wirklich strikt vom Metal trennen will.
Frage 16: Hörst du andere "nicht-moderne" Musik?
Mozart rult. Ich war früher, bis ich zum Metal kam, ein grosser Fan von ihm. Heute höre ich ihn nicht mehr oft, aber ich ziehe ihn jeder Popmusik vor.
Frage 17: Musikalischer Hintergrund?
Wenn ich meinen Eltern glauben kann, dann war ich schon als Säugling absolut musikbegeistert. Im Alter von 6 Jahren (glaube ich) begann ich damit, Mozartstücke zu interpretieren (wobei das hier natürlich nicht so gemeint ist wie ich das heute tun würde - eher im Sinne von: ich habs mir begeistert angehört und erzählt, was meine Fantasie zur Musik mir für Bilder liefert).
Im Alter von 7 bis 9 habe ich eine Stimmausbildung genossen, die aufgrund Stimmbruch und mangelnder Stimmpflege inzwischen aber wieder zum grössten Teil weg ist. Von 7 bis 20 habe ich weiterhin klassische Gitarre gespielt, die letzten Jahre davon zusätzlich in einem kleinen Gitarrenorchester.
Da ich Musik für eine Gefühlsfrage halte tat ich mir aber immer schwer beim konkreten Notenlesen. Entsprechend schlecht waren auch meine Noten im Musikunterricht in der Schule.
Damit ich etwas gut und gerne spielen konnte, musste ich es gehört haben (bei mir lief da fast alles übers Gehör) und es musste mich emotional einigermassen ansprechen.
Frage 18: Nehmen Metaller Drogen/Besaufen sie sich?
Ich kann natürlich nicht die ganze Welt überblicken, aber von dem was ich weiss: Definitiv nein. Drogen sind sowieso kein Thema. Getrunken wird an den Festivals schon was, allerdings habe ich noch nie jemand wirklich sternhagelvolles oder gar eine Alkleiche erlebt (ganz im Gegensatz zu anderen, von der Gesellschaft viel eher "tolerierten" Festen).
In aller Regel will ein Metalhead seine Musik und die Atmosphäre geniessen. Das geht nicht, wenn man völlig "stoned" ist.
Frage 19: Ist Metalmusik zu laut? "Krach?"
Vom gesundheitlichen Aspekt ist Heavy Metal eindeutig viel zu laut. Da gibts nichts zu rütteln.
"Krach" ist es aber nur solange man es nicht versteht und sich nicht damit auseinandersetzt.
Frage 20: Wie sieht ein typische Metaller aus?
Es gibt im Grunde kein "typisches Metalleroutfit". Dies vor allem auch weil viele Fans bei der Arbeit keine langen Haare tragen dürfen.
Allerdings sieht Headbanging mit kurzen Haaren schon ziemlich...öhm...schwul aus. [img]
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Frage 21: Ist Heavy Metal böse/satanistisch?
Es gibt ein paar Bands, die sich zum Satanismus bekennen. Allerdings ist hier zu erwähnen, dass echter Satanismus nicht viel mit dem von der Öffentlichkeit erwartetenden Bild zu tun hat. So hat Satanismus nichts mit "Böse" zu tun, sondern ist nur eine andere Religion, die den Menschen und das Selbstbild stärker in den Vordergrund rückt. Satan war schliesslich ursprünglich ein "guter" Gott gewesen, bis er von der christlichen Kirche plötzich mit dem Teufel gleichgesetzt wurde. (Jup, Satan ist nicht dasselbe wie Teufel).
Der weitaus grösste Teil der selbsternannten Satanisten besteht allerdings aus irgendwelchen Kindern, die sich gerade in einer pubertären Trotzphase befinden und daher möglichst schockieren wollen. "Böse sein" ist manchmal halt gerade "in".
Da ich aus dem Alter raus bin kann ich also sagen: Ich bin kein Satanist und schon gar nicht böse. Und: Der mit Abstand grösste Teil der Bands ist defintiv nicht satanistisch. Die meisten Band verstehen es als Teil der reinen Show, mit entsprechenden "Schlüsselreizen" zu spielen (gutes Beispiel ist Iron Maiden, bei denen unter den auf den ersten Blick mit ihrem Maskottechen Eddie "böse" wirkenden Liedern sich meist sehr christliche Ideen befinden).
Der "Metalgruss" (Zeige- und kleiner Finger ausgestreckt) hat im übrigen rein gar nix mit einem Satanssymbol ("Hörner zeigen") zu tun sondern hat einen völlig anderen Hintergrund (den aber nur Insider kennen). Ebenso sind typische Symbole wie umgedrehte Kreuze oder Pentagramme eigentlich christliche (oder zumindest klar nicht-satanische) Zeichen - nur wissen die meisten Leute das nicht.
Frage 22: Ist Metalmusik anspruchsvoll?
Es gibt anspruchsloser Metal zum "schnellen Headbang für zwischendurch". Daneben gibt es aber auch eine sehr grosse Menge an anspruchsvollem Material, das viel Arbeit beim Schreiben gekostet hat und den Künstlern auf der Bühne viel Können abverlangt.
Mir hingegen wird übel wenn ich bei irgendeiner Popmusik den Syntensizer raushöre (weil der Sänger offenbar nix drauf hat...und diesen Syntensizer höre ich eigentlich jedes mal wenn von irgendwo her irgendwas chartmässiges daherdudelt). Und wenn ich Auftritte erlebe, die nicht live gemacht sind (sondern...vorsicht, schlimmes Wort: Playback!), kriege ich den grossen Hass-Schreikrampf.
Frage 23: Grenzen sich Metaller aus?
In gewisser Weise ja. Sie stossen meist auf Unverständnis und es macht ihnen nichts aus.
Andererseits lassen sie andere Gruppieren so auch in Ruhe, solange sie selbst in Ruhe gelassen werden.
Frage 24: Sind Metaller aggressiv?
Wäre mir neu.
Frage 25: Was sagst du zum berühmten Spruch "Lange Haare - Kurzer Verstand"?
Grosse Vorurteile - Kleines Wissen
So, ich hoffe mal, mir ist jetzt keine wesentliche Frage entfallen. Bin mal auf Antworten gespannt [img]
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falls ihr kein metalhead seid, bitte nicht gleich den thread wegklicken sondern die für nicht-fans geeigneten fragen beantworten. wenn möglich wäre es gut, wenn ihr so "rein" wie möglich antwortet - also so wie ihr dazu ursprünglich dachtet und nicht so wie ihr jetzt vielleicht darüber denkt, nachdem ich ja einige von den nicht-metallern hier etwas aufgeklärt habe. es gibt in diesem sinne keine "richtigen" und "falschen" antworten!
(es geht mir bei diesen fragen darum zu überprüfen, wie die metalszene von aussenstehenden gesehen wird)
Frage 1: Dein Alter?
24
Frage 2: Geschlecht?
Männlich
Frage 3: Bist du Heavy-Metal-Fan?(Bei "Nein" bitte direkt mit Frage 15 fortfahren)
Ja
Frage 4: Seit wann hörst du Heavy Metal?
Seit ich 11 oder 12 war etwa.
Frage 5: Wie bist du zum Metal gekommen?
Ich habe im Singunterricht das erste mal "Wind of Change" von den Scorpions gehört. Daraufhin wurde ich Scorpions-Fan und begeisterte mich immer mehr für deren älteren Alben (World Wide Live, Tokio Tapes, Blackout, Virgin Killer etc), die noch deutlich härter waren als das heutige Material (die Unbreakable gibts noch nicht lange genug, als dass ich sie vollständig auf ihre Härte bewerten könnte). So kam ich auf den Geschmack des harten Gitarrenviervierteltaktes. Nach kurzer Zeit war dann mit Helloween - Live in the U.K. mein erstes Metalalbum in meiner Anlage.
Frage 6: Was gefällt dir an Metal?
Die Ehrlichkeit der Musik( das Gefühl, "echte" Musik zu geniessen), das notwendige Beherrschen der Instrumente (künstlerische Aspekte), die Kraft, die Botschaften darin, der Zusammenhalt in der Szene.
Frage 7: Lieblingssubgenres?
Powermetal, True Metal
Frage 8: Hasssubgenres?
Manowarmetal [img]
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Ansonsten gilt: Alles, was ich da nicht mag (Nu Metal z.b.) zählt man eigentlich nicht zum Heavy Metal.
Frage 9: Was gefällt dir an der Szene?
Das einzige, was zählt: Man ist Metal-Fan. Dabei treten andere Dinge wie Aussehen, Herkunft, Behinderungen etc. so sehr in den Hintergrund, dass die Atmosphäre einzigartig wird. "Scheiss drauf, wir sind Metalheads und halten zusammen." EIn Konzert ist so eine Art Walhalla. [img]
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Auch unter diesem Aspekt wird verständlich, weshalb ich noch nie eine friedfertigere und tolerantere Ansammlung von Menschen beobachtet habe.
Frage 10: Betrachtest du Metal als Ventil für deine Agressionen?
Nur in sehr seltenen Fällen. Ich bin Pazifist und werde schon alleine deshalb so gut wie nie agressiv. Wütend, ja. Aber nicht aggressiv.
Frage 11: Verbindest du Emotionen mit der Musik?
Definitiv.
Frage 12: Hälst du Metal für eine Männerdomäne?
Im Grunde: Leider ja. Metal wird definitiv von Männern dominiert, dafür spricht schon die pseudo-männliche durchgehende Härte und Kraft. Diesem Klischee (dass Härte nur was für echte Männer und niemand anderes ist - und umgekehrt) folgen heute leider immer noch viel zu viele.
Manche Bands verzerren dieses Klischee gar bis ins Sexistische hinein - ein Umstand, der mir ausserordentlich missfällt und einer der Hauptgründe, weshalb ich Manowar hasse.
(Solange es aber in einem gewissen "Rahmen der Show" bleibt, ist es noch ok. Es gibt ja sogar Frauen, die mit entsprechenden T-Shirts rumlaufen).
Es würde mich freuen, an den Konzerten mehr Frauen sehen zu können. Da muss noch mehr Pionierarbeit geleistet werden. Ich bin davon überzeugt, dass der Heavy Metal auch Frauen ansprechen kann (bzw. anspricht).
Es ist aber natürlich nicht so einfach, sich als Frau in so einer "Männerdomäne" wohlzufühlen (stelle ich mir jedenfalls nicht leicht vor - zumindest am Anfang).
Andererseits mag ich es aber auch nicht, wenn irgendwelche Typen ihre Freundinnen ans Konzert mitschleppen und diese das nur mitmachen, um einen Gefallen zu machen - die Musik aber nicht wirklich schön finden. Ein Heavy Metal Konzert muss (per Definition [img]
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) Spass machen. Wenn einen das nicht anspricht, dann sollte man es bleiben lassen.
Frage 13: Andere Interessen im Kunstbereich?
Ich lese gerne. Edgar Allan Poe, H.G. Wells, Oscar Wilde, J.R.R. Tolkien, Philipp Kerr um mal ein paar Autoren zu erwähnen.
Insbesondere wenn es Konzeptalben über gewisse Bücher gibt, interessiere mich mich sehr dafür. Gleiches gilt für Sagen oder historische Gebiete, wenn es entsprechende Alben gibt (und davon gibts im Metal bekanntlich enorm viele [img]
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Dem hinzuzufügen ist noch ein grosses Interesse an Philosophie. Man sagt ja: "Mathematiker sind gute Philosophen". Da scheint was dran zu sein, denn praktisch alle meine Studienkollegen philosophieren ebenfalls gerne.
Frage 14: Dein soziales Umfeld?
Meine Familie ist bestimmt nicht reich. Eher so "unterer Mittelstand", würde ich mal schätzen.
Aber ich mach mir aus Geld nicht viel. Leute, die wenig Geld zur Verfügung haben, sind mir in aller Regel sympathischer als Reiche.
Ab jetzt kommen Fragen, die auch Nicht-Fans beantworten können:
Frage 15: Hörst du andere "moderne" Musikrichtungen?
Nö. Ausser Hardrock, wenn man das wirklich strikt vom Metal trennen will.
Frage 16: Hörst du andere "nicht-moderne" Musik?
Mozart rult. Ich war früher, bis ich zum Metal kam, ein grosser Fan von ihm. Heute höre ich ihn nicht mehr oft, aber ich ziehe ihn jeder Popmusik vor.
Frage 17: Musikalischer Hintergrund?
Wenn ich meinen Eltern glauben kann, dann war ich schon als Säugling absolut musikbegeistert. Im Alter von 6 Jahren (glaube ich) begann ich damit, Mozartstücke zu interpretieren (wobei das hier natürlich nicht so gemeint ist wie ich das heute tun würde - eher im Sinne von: ich habs mir begeistert angehört und erzählt, was meine Fantasie zur Musik mir für Bilder liefert).
Im Alter von 7 bis 9 habe ich eine Stimmausbildung genossen, die aufgrund Stimmbruch und mangelnder Stimmpflege inzwischen aber wieder zum grössten Teil weg ist. Von 7 bis 20 habe ich weiterhin klassische Gitarre gespielt, die letzten Jahre davon zusätzlich in einem kleinen Gitarrenorchester.
Da ich Musik für eine Gefühlsfrage halte tat ich mir aber immer schwer beim konkreten Notenlesen. Entsprechend schlecht waren auch meine Noten im Musikunterricht in der Schule.
Damit ich etwas gut und gerne spielen konnte, musste ich es gehört haben (bei mir lief da fast alles übers Gehör) und es musste mich emotional einigermassen ansprechen.
Frage 18: Nehmen Metaller Drogen/Besaufen sie sich?
Ich kann natürlich nicht die ganze Welt überblicken, aber von dem was ich weiss: Definitiv nein. Drogen sind sowieso kein Thema. Getrunken wird an den Festivals schon was, allerdings habe ich noch nie jemand wirklich sternhagelvolles oder gar eine Alkleiche erlebt (ganz im Gegensatz zu anderen, von der Gesellschaft viel eher "tolerierten" Festen).
In aller Regel will ein Metalhead seine Musik und die Atmosphäre geniessen. Das geht nicht, wenn man völlig "stoned" ist.
Frage 19: Ist Metalmusik zu laut? "Krach?"
Vom gesundheitlichen Aspekt ist Heavy Metal eindeutig viel zu laut. Da gibts nichts zu rütteln.
"Krach" ist es aber nur solange man es nicht versteht und sich nicht damit auseinandersetzt.
Frage 20: Wie sieht ein typische Metaller aus?
Es gibt im Grunde kein "typisches Metalleroutfit". Dies vor allem auch weil viele Fans bei der Arbeit keine langen Haare tragen dürfen.
Allerdings sieht Headbanging mit kurzen Haaren schon ziemlich...öhm...schwul aus. [img]
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Frage 21: Ist Heavy Metal böse/satanistisch?
Es gibt ein paar Bands, die sich zum Satanismus bekennen. Allerdings ist hier zu erwähnen, dass echter Satanismus nicht viel mit dem von der Öffentlichkeit erwartetenden Bild zu tun hat. So hat Satanismus nichts mit "Böse" zu tun, sondern ist nur eine andere Religion, die den Menschen und das Selbstbild stärker in den Vordergrund rückt. Satan war schliesslich ursprünglich ein "guter" Gott gewesen, bis er von der christlichen Kirche plötzich mit dem Teufel gleichgesetzt wurde. (Jup, Satan ist nicht dasselbe wie Teufel).
Der weitaus grösste Teil der selbsternannten Satanisten besteht allerdings aus irgendwelchen Kindern, die sich gerade in einer pubertären Trotzphase befinden und daher möglichst schockieren wollen. "Böse sein" ist manchmal halt gerade "in".
Da ich aus dem Alter raus bin kann ich also sagen: Ich bin kein Satanist und schon gar nicht böse. Und: Der mit Abstand grösste Teil der Bands ist defintiv nicht satanistisch. Die meisten Band verstehen es als Teil der reinen Show, mit entsprechenden "Schlüsselreizen" zu spielen (gutes Beispiel ist Iron Maiden, bei denen unter den auf den ersten Blick mit ihrem Maskottechen Eddie "böse" wirkenden Liedern sich meist sehr christliche Ideen befinden).
Der "Metalgruss" (Zeige- und kleiner Finger ausgestreckt) hat im übrigen rein gar nix mit einem Satanssymbol ("Hörner zeigen") zu tun sondern hat einen völlig anderen Hintergrund (den aber nur Insider kennen). Ebenso sind typische Symbole wie umgedrehte Kreuze oder Pentagramme eigentlich christliche (oder zumindest klar nicht-satanische) Zeichen - nur wissen die meisten Leute das nicht.
Frage 22: Ist Metalmusik anspruchsvoll?
Es gibt anspruchsloser Metal zum "schnellen Headbang für zwischendurch". Daneben gibt es aber auch eine sehr grosse Menge an anspruchsvollem Material, das viel Arbeit beim Schreiben gekostet hat und den Künstlern auf der Bühne viel Können abverlangt.
Mir hingegen wird übel wenn ich bei irgendeiner Popmusik den Syntensizer raushöre (weil der Sänger offenbar nix drauf hat...und diesen Syntensizer höre ich eigentlich jedes mal wenn von irgendwo her irgendwas chartmässiges daherdudelt). Und wenn ich Auftritte erlebe, die nicht live gemacht sind (sondern...vorsicht, schlimmes Wort: Playback!), kriege ich den grossen Hass-Schreikrampf.
Frage 23: Grenzen sich Metaller aus?
In gewisser Weise ja. Sie stossen meist auf Unverständnis und es macht ihnen nichts aus.
Andererseits lassen sie andere Gruppieren so auch in Ruhe, solange sie selbst in Ruhe gelassen werden.
Frage 24: Sind Metaller aggressiv?
Wäre mir neu.
Frage 25: Was sagst du zum berühmten Spruch "Lange Haare - Kurzer Verstand"?
Grosse Vorurteile - Kleines Wissen
So, ich hoffe mal, mir ist jetzt keine wesentliche Frage entfallen. Bin mal auf Antworten gespannt [img]
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Fine, I'll go build my own signature! With blackjack! And hookers!
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