lesen

      nach der heutigen deutschvorprüfung, in welcher ich mich mit dem erörtern des themas "lesen ist uncool" beschäftigte, machte ich mir intensivere gedanken darüber, wie es heutzutage um die jugend steht...
      mir ist es tatsächlich schonmal passiert, dass ich in der schulpause eines meiner lieblingsbücher aus meinem rucksack nahm und von einem klassenkameraden mit "liest du etwa? wie bist du'n drauf?" angesprochen wurde.
      dabei hat lesen so viele vorteile...wenn man das richtige liest

      an meiner schule läuft das jeden tag gleich ab: cool ist, wer nach schulschluss nebenan zum billigmarkt geht und mindestens ein billig-bier trinkt...(ich trinke zwar keins, werde aber trotzdem als "cool" angesehen *rofl*)
      dann gibts einen in der 9., der nur aufgrund seines aussehens (der sieht wirklich geil aus!) beliebt ist. der junge hat die neunte klasse nicht gepackt, weil von insgesamt 12 noten in mathe bei ihm 11 davon sechsen waren! wie kann so ein dummbrot beliebt sein? was ist daran cool, so jämmerlich zu versagen?
      sieht/sah es an euren schulen anders aus? was haltet ihr von den vorurteilen gegenüber dem lesen/freiwillig weiterbilden?

      ich-lila *lol*

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      lesen = lernen = streber
      lesen = interessant = unterhaltung = nicht langweilig
      ich denke, das kommt ganz auf die schulstufe an. ich hatte das glück, mich vor allem in kreisen zu bewegen, wo letzteres gilt.
      es ist wohl eine frage der perspektive. vielleicht fällt das lesen (inklusive dem verstehen des textes ) leuten, die eher nach dem ersten schema denken, derart schwer, dass sie nicht anders können?
      ich kann mich nicht in eine solche situation hineinversetzen, kann es also auch nicht beurteilen. möglich wärs aber...

      ist vielleicht ähnlich wie bei der musik: während metaller gerne "lauter!" schreien, kriegen andere schon ohrenschmerzen.
      ja, das ist es wohl. die "schmerzgrenze" ist bei verschiedenen leuten verschieden. wenn jemandem der kopf schon nach trivialsten mathematikstunden in der schule raucht, dann ist seine intellektuelle schmerzgrenze bereits erreicht und er möchte sich nicht noch mit büchern vollstopfen.
      auf die idee, dass es auch leichtverdauliche bücher, die in erster linie unterhaltungswert haben, gibt, kommt so jemand dann wohl kaum noch. vielleicht kannst du solchen typen ja mal ein paar lustige taschenbücher empfehlen (lese ich übrigens selbst sehr gerne )

      so gesehen kann man den spruch nachvollziehen. stelle ich mir vor, dass jemand nach einem lauten heavy-metal-konzert sofort in voller lautstärke mit dem walkman rumläuft, würde ich mich nämlich auch fragen, wie der denn "drauf ist". meine schmerzgrenze wäre in der hinsicht hier nämlich erreicht.

      das aussehen ist imho ein sehr subjektiver begriff. wird von vielen leuten verschieden empfunden. mich persönlich kann z.b. keine frau umhauen, wenn sie dumm ist. da kann sie körperlich noch so attraktiv sein, ich mag sie nicht. und wenn ich jemanden nicht mag, empfinde ich dessen aussehen meist auch nicht als so besonders. wie gesagt: subjektiv.
      der typ soll froh sein, dass er wenigstens das aussehen hat - manche leute mögen anders als ich reagieren und ihn deswegen mögen.
      allerdings darf man nicht vergessen, dass diese noten nicht unbedingt seine intelligenz widerspiegeln. ich hatte in latein auch reihenweise 1er (schweizer noten ), einfach weil mich das fach nicht interessiert hat (und ich war nie scharf darauf, möglichst gute noten zu haben).
      wie auch immer: noch zu bemerken ist, dass auch dumme leute ein anrecht darauf haben, beliebt zu sein

      an meinen schulen sah es wie gesagt so aus, dass das freiwillige lesen sehr verbreitet war, weil es nunmal spass macht.
      sich freiwillig weiterbilden würde ich nichtmal mit lesen gleichsetzen. jedoch kann beides sehr stimulierend wirken, wenn man sich für das gebiet interessiert. wissen ist macht.
      aber jedem das seine. leute wie ich arbeiten sehr gerne mit dem kopf (unter anderem aus faulheit - hat also rein gar nichts mit streben zu tun!) und hassen körperliche arbeit (also handwerk z.b., ich meine nicht sport. letzteres ist ein willkommener ausgleich und tut auch sehr gut). für andere gilt das genaue gegenteil.
      sowas trennt uns als "rasse von menschen" von einer "rasse von klonen".
      Fine, I'll go build my own signature! With blackjack! And hookers!
      ich "lese" eigentlich sehr selten. "lesen" deshalb, weil ich eigenltich andauernd lese
      Nur halt nicht das, was man gewöhnlich darunter versteht, wenn man vom `lesen` (<--- Achtung, zur Unterscheidung jetzt mit Backticks *g*) spricht, also halt nur Fachspezifisches.
      Dabei würd ich gern mal das ein oder andere Buch lesen, wenn ich Zeit hätt, unter anderem haben sich bei mir jetzt folgende Bücher in eine Warteschleife eingereiht:
      Per Anhalter durch die Galaxis
      LotR (also am besten auf englisch, auf deutsch bin ich irgendwann auch steckengeblieben)
      "Das Foucaultsche Pendel" (Dank an Teitan)
      irgendwas StarTrek-mäßiges (Dank an SuchtSim)
      Heinrich Heine - Der Steppenwolf
      hab noch ein paar Agatha Christie Taschenbücher rumliegen...
      Aina - Days of Rising Doom
      naja eigentlich alles , vor allem mal was in die Richtung Philosophische Weltbilder oder, Psychologie für Anfänger
      ...aaaaaber...:man kommt ja zu nix. Und wenn ich irgendwann die Prüfungen hinter mir hab und doch mal Zeit haben sollte, dann les ich wahrscheinlich wieder ein paar perl/vim/bash-tutorials

      @Trixie:
      Siehst auch in lila nicht schlecht aus *g*
      Perfect Dark forever!!!
      bin grad beim hdr lesen auf englisch würd' ich nie fertig werden...

      bei "per anhalter durch die galaxis" bin ich im letzten band (einmal rupert und zurück) stecken geblieben...seit dem hab ich's nie zuende gelesen *lol* ...sollte ich vielleicht doch nochmal in angriff nehmen

      aber hey, wenn ihr zeit findet und euch für's mittelalter (vor allem kirche und medizin der damaligen zeit) interessiert, empfehle ich euch wolf serno's "wanderchirurg" und den 2. teil "der chirurg von campodius" ! einfach genial....avantasia, nur ohne musik
      würd' mich echt freuen, wenn ich endlich jemanden finden würde, der die bücher liest/gelesen hat...
      oder auch "die päpstin" von wem auch immer
      oder "der medicus" von noah gordon. alle sehr schön

      @k7
      danke

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      teil 2 -&gt;
      lesen kann auch richtungsweisend sein. angenommen, man steht vor einer wichtigen entscheidung, die die eigene zukunft betrifft, und liest ein buch über werdegang einer person mit ähmlichem problem. diese lektüre könnte einem die entscheidung erleichtern, wenn man erfährt, wofür sich der charakter des buches entschieden hat und wie es ihm mit dieser entscheidung erging.
      lesen kann auch stark zur selbstfindung beitragen. ich für meinen teil entdeckte durch das lesen mein interesse für das mittelalter (vor allem mittelalterliche medizin) und für die (verbrechen der) kirche. dadurch fand ich heraus, dass medizin allgemein ein sehr interessantes gebiet ist und ich ja später eventuell etwas in dieser richtung zu meinem beruf machen könnte. durch mein interesse für die kirche im mittelalter erkannte ich meinen hang zur philosophie. ich erschloss mir also anhand eines buches mehrere meiner vorlieben/charaktereigenschaften.
      für mich persönlich ist das lesen guter bücher oder wissensvermittelnder zeitschriften sehr wichtig. es half mir unter anderem auch in der schule weiter, denn was man schon weiß, muss man nicht noch mal lernen. lesen hilft den menschen meiner meinung nach in vielerlei hinsicht weiter, wie das buch „sofies welt“ von jostein gaarder bewies, dessen verbreitung in kuba sogar staatlich gefördert wurde.
      abschließend und als kleine zusammenfassung würde ich sagen: „lesen ist cool – lesen macht cool!“

      so...das war's
      so, wir haben die vorprüfung zurück (und ich hab die einzigste 1 aus beiden klassen...[da darf man sich ja wohl mal freuen!])


      wen's interessiert:

      (behauptung war: lesen nimmt unnötig zeit weg und macht einen unbeliebt, wenn rauskommt dass man liest...)

      thema I - erörterung: "lesen ist uncool - ist lesen uncool?"

      "liest du etwa? mein gott, wie bist du denn drauf?" wurde ich einmal von einem klassenkameraden angesprochen, als ich in der schulpause eines meiner lieblingsbücher aus meinem rucksack nahm. ich nickte kurz, grinste und las weiter.
      eigentlich hätte ich ihm lieber gesagt, dass dieses buch so einen abwertenden spruch nicht verdient hat, aber wie steht man denn heutzutage da, wenn man zugibt, sich freiwillig zubilden? man wird als langweiliger eigenbrötler abgestempelt; als unsicherer mitmensch, der sich lieber in seinen büchern verkriecht, als sich der realität zu stellen. doch was ist mit den "coolen" jugendlichen, die sich volksverdummende talkshows ansehen, inhaltlose popsongs hören und lieber "alkoholgehalt: 11%" auf dem etikett einer rotweinflasche, als weiterbildende printmedien lesen?
      natürlich nimmt das lesen zeit in anspruch, wie jede andere tätigkeit auch. doch diese zeit ist keinesfalls verschwendet, wenn das buch, welches man liest, den persönlichen interessen entspricht.
      das printmedium muss den leser also auch fesseln, oder besser noch: faszinieren. erst dadurch verarbeitet und speichert man das gelesene erst richtig. somit bildet man sich automatisch weiter und entwickelt größeres interesse an dem, was um einen herum geschieht.
      lesen kann und also auch zum nachdenken über unser umfeld (oder sogar über die welt) bringen. wer sich geistig mehr mit seinem umfeld beschäftigt, wird sich auch mehr wundern, über die dinge, die einfach so sind, wie sie sind. man wird nicht mehr alles als selbstverständlich hinnehmen und immer wieder neues interesse in sich wecken und sich dann vielleicht freiwillig weiterbilden, womit der kreislauf "interesse für printmedium -&gt; lesen des mediums -&gt; neue bildung -&gt; faszination -&gt; über gelesenes nachdenken -&gt; neues interesse" geschlossen wäre.
      außerdem (und vor allem) muss aber der wille zum lesen vorhanden sein. ohne motivation liest man ungründlich und denkt nicht ausreichend über das gelesene nach. das kann wiederum zu missverständnissen führen, und der part des interesse und der bildung geht verloren, was zur unterbrechung des kreislaufs führt.
      doch in genau diesem kreislauf liegt ein problem, welches vielen jugendlichen das lesen verdirbt: man muss nachdenken. sonst hat das ganze ja kaum einen sinn. klar, schule ist stressig. nach so einem tag will man relaxen und seinen kopf nicht noch mehr belasten. also wird der fernseher ein- und das hirn synchron ausgeschalten. jeder will mal abschalten und sich entspannen, aber das muss doch nicht immer eine intelligenzabstumpfende talkshow sein. es kann auch sehr entspannend sein, eine schöne fantasy-story in gemütlicher umgebung zu lesen. auch solche bilden; mindestens den ausdruck, die rechtschreibung und den wortschatz.
      manche sagen auch, lesen macht einsam. das kann zutreffen, doch ist es dann entweder der freie wille oder die selbstverschuldung der betroffenen person, bspw. durch vernachlässigung der freunde.
      und wer viel liest, bekommt ein größeres vorstellungsvermögen, kann sich also auch bspw. besser in die lage eines charakters einer fantasy-story versetzen. dadurch entstehen ganze filme im kopf, die mindestens genauso mitreißen können, wie tv-filme; wenn nicht sogar noch mehr. aus persönlicher erfahrung weiß ich, dass ein buch selbst wesentlich schöner ist, als die verfilmung dieses buches. denn beim lesen baut man sich anhand des geschriebenen eine eigene welt im kopf auf. sieht man sich im nachhinein die verfilmung an, sind das kulissen und charaktere, die größtenteils der vorstellung des filmproduzenten entsprechen und nicht der eigenen. somit verliert der film (oder sogar das buch) an persönlichem wert.

      fortsetzung siehe 2. beitrag...-&gt;

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      @trixie:

      ich schreib am dienstag eine erörterung als klausur


      @topic:

      Ich lese sehr gern und viel. Bei mir aus der Klasse liest allerdings sonst kaum jemand.... dumm angesprochen wurde ich deshalb noch nicht, weil die leute einfach nicht wissen, dass ich viel lese. nicht dass ich mich schämen würde, um gottes willen, man kam einfach noch nicht drauf über das thema zu reden.

      z.Z. les ich Michael Moores "Stupid White Men"