Danke, das Kompliment gebe ich gerne zurück.
Ob ich das will mit dem Abendbrot? Hm, nun da muss ich wohl noch ein bisschen ausführlicher werden. Das die Familie anwesend ist, heißt nicht, dass die dann alle zusammen essen und ich mich abkapsle. Eigentlich isst sogar jeder zu einer anderen Zeit. Trotzdem kann ich sagen, dass ich noch genug Umgang mit meiner Familie habe - es gibt ja noch Frühstück, Mittag und Kaffee (j/k).
Und als Erstgeborener muss man halt auch ein bisschen im Haushalt anpacken und die alleinerziehende Mutter unterstützen. Mach ich alles, aber Abendbrot, nope. =)
Und ja, wenn was ansteht, was mir Konzentration abfordert, dann verschwinden die Spiele auch aus dem Kopf.
Ich möchte aber noch mal was anderes aufgreifen und zwar diese Sache mit dem RL/VL. Allgemein wird gesagt, dass eine überwiegende Tendenz zum VL schädlich ist (darauf basiert ja auch zum Teil dieses Thema). Sprüche wie "Get a life" dürften eigentlich jedem bekannt sein. Nun möchte ich mich nicht dafür oder dagegen aussprechen, sondern nur einmal versuchen, festzuhalten, wo diese Sichtweise herkommt und wo meiner Meinung nach Lücken liegen.
Die Ansicht, dass ein überwiegender Anteil an VL schädlich sei, wird oft mit Realitätsverlust, Abstrichen im sozialen Umgang und auch Abnahme von Fitness und Noten begründet.
Ohne die nervige Diskussion um "Killerspiele" wieder aufzugreifen, befassen wir uns mal kurz mit der Problematik des Realitätsverlustes. Die Gefahr, Realität und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten zu können, wird häufig mit den fiktiven Szenarien begründet, mit denen sich Videospiele befassen - das kann vom Antiterror-Einsatzkommando bis zur magischen Queste reichen. Außerdem wird kritisiert, dass sie zwar Faszination ausüben, aber keinen eigentlichen Sinn haben. Hierzu eine nette Parallele aus dem RL: Fußball. Macht die Vorstellung von 22 Mann, die versuchen eine Lederkugel über ein großes Grasfeld jagen und sie in ein Netz treten etwa Sinn? Kaum.
Aber darum geht es auch gar nicht. Fußball ist ein kompetitives Spiel, ein Sport. Es geht nicht um das Treten des Balls, es geht um das Messen von Fähigkeiten. Kraft, Schnelligkeit, Taktik, you-name-it. Das ist bei (guten) Spielen in den meisten Fällen nicht anders. Es geht nicht darum, Leute abzuschießen. Es geht darum, den Gegenspieler an Skill, was nichts anderes als Fähigkeit heißt, zu überbieten, um im sportlichen Wettstreit als der bessere hervorzugehen. Faszination? Haben beide. Gesundheitliche Risiken? Haben beide. Erweiterung körperlicher Fähigkeiten? Haben beide. Was ist daran jetzt so realitätsfern oder anders, was macht den RL-Sport gegenüber dem VL-Sport zu einer bereichernderen Tätigkeit oder Lebenserfahrung? Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Zum sozialen Umgang.
Durch exzessives Spielen wird das reale Umfeld und die darin befindlichen Menschen angeblich ignoriert/vernachlässigt/vergessen. Bei 1P-Spielen oder Leuten, die fast ausschließlich gegen die A.I. zocken, kann ich das nicht wirklich widerlegen - ich möchte mich allerdings auch nicht dafür aussprechen. Seit einiger Zeit haben wir ja aber das wunderbare Intharweb mit Chat, Forum, Teamspeak etc etc. Hinzu kommen Spiele, die man vor Ort mit anderen sehr wohl realen Personen spielen kann. Auch wenn man in den meisten Fällen die Leute, mit denen man verkehrt, nicht sieht oder hört (zumindest nicht sie selbst), macht sie das weniger real? Macht das die Gespräche weniger real - Sympathien, gemeinsame Interessen und in sehr seltenen Fällen Zuneigung? Diese Art von sozialem Kontakt unterscheidet sich sehr wohl von dem aus dem RL und hat ihre eigenen Eigenarten und Risiken, allerdings ist sie nach wie vor "echt", selbst wenn sie nicht den alten Konventionen entspricht. Und das ist eins der Hauptprobleme, dass ich mit dieser Thematik habe. Die meisten Leute sind einfach zu ignorant, um tatsächlich zu begreifen, was real ist und was nicht und fällen Urteile, die auf Fakten basieren, die eigentlich falsch sind. Eine tatsächliche Differenzierung zwischen einem "realen" und einem "virtuellen" Leben gibt es meiner Meinung nach gar nicht, ganz einfach, weil für mich das VL Teil meines RL ist. Wenn ich ins Internet gehe, betrete ich deshalb keine andere Daseinsebene. Es ist lediglich eine andere Form der Kommunikation und Interaktion, aber immer noch wirklich. Ein Traum wäre ein Beispiel für etwas unwirkliches, weil er nicht geschieht. Es spielt sich nur im Kopf ab und das wars dann auch so ziemlich.
Zu Noten/Fitness/Beruf sei dann nur noch soviel gesagt. Es bedarf nicht zwangsläufig der Videospiele, um einen Menschen davon abzuhalten, etwas für diese Dinge zu tun. Parties feiern, mit Freunden rumhängen, sich um die Freundin kümmern sind alles vorbildliche Beispiele für das RL, aber sie werden sich ab einem bestimmten Maß nicht anders auf die "wirklich wichtigen Dinge" auswirken, als es zuviel Videospielen tun würde. Ich sage nicht, dass einen das VL nicht schädlicherweise vom RL abhalten kann. Ich sage nur, dass das RL das gleiche kann.
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, danke fürs Lesen und bis auf weiteres gute Nacht.
~Sacharja
Ob ich das will mit dem Abendbrot? Hm, nun da muss ich wohl noch ein bisschen ausführlicher werden. Das die Familie anwesend ist, heißt nicht, dass die dann alle zusammen essen und ich mich abkapsle. Eigentlich isst sogar jeder zu einer anderen Zeit. Trotzdem kann ich sagen, dass ich noch genug Umgang mit meiner Familie habe - es gibt ja noch Frühstück, Mittag und Kaffee (j/k).
Und als Erstgeborener muss man halt auch ein bisschen im Haushalt anpacken und die alleinerziehende Mutter unterstützen. Mach ich alles, aber Abendbrot, nope. =)
Und ja, wenn was ansteht, was mir Konzentration abfordert, dann verschwinden die Spiele auch aus dem Kopf.
Ich möchte aber noch mal was anderes aufgreifen und zwar diese Sache mit dem RL/VL. Allgemein wird gesagt, dass eine überwiegende Tendenz zum VL schädlich ist (darauf basiert ja auch zum Teil dieses Thema). Sprüche wie "Get a life" dürften eigentlich jedem bekannt sein. Nun möchte ich mich nicht dafür oder dagegen aussprechen, sondern nur einmal versuchen, festzuhalten, wo diese Sichtweise herkommt und wo meiner Meinung nach Lücken liegen.
Die Ansicht, dass ein überwiegender Anteil an VL schädlich sei, wird oft mit Realitätsverlust, Abstrichen im sozialen Umgang und auch Abnahme von Fitness und Noten begründet.
Ohne die nervige Diskussion um "Killerspiele" wieder aufzugreifen, befassen wir uns mal kurz mit der Problematik des Realitätsverlustes. Die Gefahr, Realität und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten zu können, wird häufig mit den fiktiven Szenarien begründet, mit denen sich Videospiele befassen - das kann vom Antiterror-Einsatzkommando bis zur magischen Queste reichen. Außerdem wird kritisiert, dass sie zwar Faszination ausüben, aber keinen eigentlichen Sinn haben. Hierzu eine nette Parallele aus dem RL: Fußball. Macht die Vorstellung von 22 Mann, die versuchen eine Lederkugel über ein großes Grasfeld jagen und sie in ein Netz treten etwa Sinn? Kaum.
Aber darum geht es auch gar nicht. Fußball ist ein kompetitives Spiel, ein Sport. Es geht nicht um das Treten des Balls, es geht um das Messen von Fähigkeiten. Kraft, Schnelligkeit, Taktik, you-name-it. Das ist bei (guten) Spielen in den meisten Fällen nicht anders. Es geht nicht darum, Leute abzuschießen. Es geht darum, den Gegenspieler an Skill, was nichts anderes als Fähigkeit heißt, zu überbieten, um im sportlichen Wettstreit als der bessere hervorzugehen. Faszination? Haben beide. Gesundheitliche Risiken? Haben beide. Erweiterung körperlicher Fähigkeiten? Haben beide. Was ist daran jetzt so realitätsfern oder anders, was macht den RL-Sport gegenüber dem VL-Sport zu einer bereichernderen Tätigkeit oder Lebenserfahrung? Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Zum sozialen Umgang.
Durch exzessives Spielen wird das reale Umfeld und die darin befindlichen Menschen angeblich ignoriert/vernachlässigt/vergessen. Bei 1P-Spielen oder Leuten, die fast ausschließlich gegen die A.I. zocken, kann ich das nicht wirklich widerlegen - ich möchte mich allerdings auch nicht dafür aussprechen. Seit einiger Zeit haben wir ja aber das wunderbare Intharweb mit Chat, Forum, Teamspeak etc etc. Hinzu kommen Spiele, die man vor Ort mit anderen sehr wohl realen Personen spielen kann. Auch wenn man in den meisten Fällen die Leute, mit denen man verkehrt, nicht sieht oder hört (zumindest nicht sie selbst), macht sie das weniger real? Macht das die Gespräche weniger real - Sympathien, gemeinsame Interessen und in sehr seltenen Fällen Zuneigung? Diese Art von sozialem Kontakt unterscheidet sich sehr wohl von dem aus dem RL und hat ihre eigenen Eigenarten und Risiken, allerdings ist sie nach wie vor "echt", selbst wenn sie nicht den alten Konventionen entspricht. Und das ist eins der Hauptprobleme, dass ich mit dieser Thematik habe. Die meisten Leute sind einfach zu ignorant, um tatsächlich zu begreifen, was real ist und was nicht und fällen Urteile, die auf Fakten basieren, die eigentlich falsch sind. Eine tatsächliche Differenzierung zwischen einem "realen" und einem "virtuellen" Leben gibt es meiner Meinung nach gar nicht, ganz einfach, weil für mich das VL Teil meines RL ist. Wenn ich ins Internet gehe, betrete ich deshalb keine andere Daseinsebene. Es ist lediglich eine andere Form der Kommunikation und Interaktion, aber immer noch wirklich. Ein Traum wäre ein Beispiel für etwas unwirkliches, weil er nicht geschieht. Es spielt sich nur im Kopf ab und das wars dann auch so ziemlich.
Zu Noten/Fitness/Beruf sei dann nur noch soviel gesagt. Es bedarf nicht zwangsläufig der Videospiele, um einen Menschen davon abzuhalten, etwas für diese Dinge zu tun. Parties feiern, mit Freunden rumhängen, sich um die Freundin kümmern sind alles vorbildliche Beispiele für das RL, aber sie werden sich ab einem bestimmten Maß nicht anders auf die "wirklich wichtigen Dinge" auswirken, als es zuviel Videospielen tun würde. Ich sage nicht, dass einen das VL nicht schädlicherweise vom RL abhalten kann. Ich sage nur, dass das RL das gleiche kann.
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, danke fürs Lesen und bis auf weiteres gute Nacht.
~Sacharja
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